Es gibt drei Regeln, wie ein Roman zu schreiben ist. Unglücklicherweise weiß niemand, welche dies sind.

(W. Somerset Maugham)

 

 

Gibt es eine Zauberformel, wie eine gute Geschichte entsteht? Leider nein.

Doch es gibt meiner Meinung nach ein paar Grundbedingungen.

Die wichtigste lautet: Lesen, lesen, lesen. Als Autorin ist Lesen für mich wie gehen, schlafen oder essen. Abgesehen davon, dass Lesen mein Leben bereichert, schärft es auch mein Gefühl für Sprache und Handlungsaufbau. Gute Geschichten zu erkennen ist nämlich die erste Voraussetzung, selbst welche zu schreiben. Von einem richtig guten Buch kann ich lernen, wie es geht: Wie baut der Autor Spannung auf? Wie gelingt es ihm, dass seine Figuren lebendig sind? Und von einem schlechten Buch kann ich immerhin lernen, wie man es nicht machen sollte.

 

Disziplin ist ebenfalls wichtig. So trivial es klingt: Kein Buch schreibt sich von alleine. Und es gibt keinen wachsamen Chef, der hinter mir am Schreibtisch steht und mich zum Arbeiten antreibt. Meinen Chef sehe ich jeden Morgen im Spiegel, und so muss ich selbst diejenige sein, die mich motiviert und mir einen täglichen Arbeitsablauf vorschreibt. Denn nicht immer ist das Schreiben ein Vergnügen. Wie jede Beschäftigung, wenn man sie lange genüg durchführt, wird das Schreiben jedoch irgendwann zur Routine. Und Routine brauche ich, um ein Buch zu Ende zu bringen.

 

Selbstkritik. "Die erste Fassung ist immer Mist", das sagte schon Hemingway. Am besten lasse ich den Text eine Weile ruhen, um ihn dann mit distanziertem Blick noch einmal zu lesen. Manche Kapitel überarbeite ich drei oder vier Mal, bis ich damit zufrieden bin. Dann gebe ich sie meinen Testlesern. Und nicht immer freue ich mich über ihre Kritik, doch ich höre ihnen aufmerksam zu – und überarbeite meinen Text im Lichte dessen, was sie bemängelt haben, ein weiteres Mal.

 

Doch selbst wenn ich diese Grundbedingungen erfülle, bleibt die Frage: Wie lerne ich, tatsächlich gut zu schreiben?

 

Erstens: Indem ich mir das Handwerkszeug aneigne, das es beim Schreiben wie in jedem anderen Beruf gibt. Ich kann drei Bücher dazu sehr empfehlen:

 

Sol Stein: Aufzucht und Pflege eines Romans

Ronald B. Tobias: 20 Masterplots. Woraus Geschichten gemacht werden

Stephen King: Das Leben und das Schreiben

 

Außerdem gibt es von Andreas Eschbach eine Internetseite, die ich jedem, der sich fürs Schreiben und Veröffentlichen interessiert, ans Herz legen kann:

http://www.andreaseschbach.de/schreiben/schreiben.html

 

Und zweitens? Üben natürlich. Und Spaß haben dabei!