Ich habe nie für die Nachwelt geschrieben, sondern immer nur für morgen früh.

(Edgar Wallace)

 

Wer mich gut kennt, weiß, dass ich heute noch an kaum einem Buchladen vorbei gehen kann, ohne zumindest zehn Minuten durch die Regale zu stöbern. Sobald ich lesen gelernt hatte, waren kein Einkaufszettel, keine Zeitung und kein Buch mehr sicher vor mir.

 

Und was sollte ich tun, wenn mir tatsächlich einmal an einem verregneten Sonntagnachmittag der Lesestoff ausging? Nichts lag da näher, als selbst zum Stift zu greifen und erst in mühsamer Schreibschrift, später dann auf der elterlichen Schreibmaschine die ersten Schreibversuche zu starten.

 

1999 wagte ich mich mit einigen meiner Schreibversuche an die Öffentlichkeit. In den nächsten Jahren erschienen Gedichte und Kurzgeschichten von mir in diversen Anthologien.

 

2004 hatte ich die Chance, meinen ersten Roman zu veröffentlichen: Einen historischen Liebesroman, der unter Pseudonym im Verlag Personalnovel erschien. Mehrere Werke von mir sind seitdem unter verschiedenen Namen erschienen, unter anderem ein Krimi und ein Vampir-Thriller. In dieser Zeit habe ich viel über das Handwerk des Schreibens gelernt.

 

Eine Idee trug ich jedoch schon seit Jahren mit mir herum. Sie handelte von Werwölfen im Mittelalter, von Kriegen und Geheimbünden, und einer Liebe, die verboten war …

 

Der Handlungsort stand für mich ebenfalls fest: Ungarn und seine majestätische Hauptstadt Budapest, die ich 2004 lieben lernte. Einen Herbst und einen fürchterlich kalten Winter lang wohnte ich damals am Fuße des Budaer Burghügels, arbeitete in einem Gemeindezentrum und lernte mehr bemerkenswerte Menschen kennen als in all den Jahren zuvor.

 

Im Sommer 2010 war es endlich soweit. Ich kramte meine alten Notizen wieder hervor und stürzte mich Hals über Kopf in die Recherche zu meiner Geschichte. Ich vergrub mich in Bibliotheken, tauchte in die Tiefen des Internets und füllte mehrere Aktenordner mit Unterlagen.

 

Nach mehr als einem Jahr des intensiven Schreibens erblickte Mondherz im März 2012 das Licht der Welt. Doch viele weitere Geschichten sind noch in mir und wollen heraus. Und schon sitze ich wieder am Schreibtisch mit einer Thermoskanne Kräutertee und jenem abwesenden Gesichtsausdruck, den mein Mann den „Autoren-Blick“ nennt …